Über die einzelnen Kriegseinsätze soll hier nur kurz berichtet werden. Stellvertretend sollen daher einige Erlebnisberichte für alle Tag- und Nachtstunden der Angst, des Schreckens und der Zerstörung jener Zeit zeugen, die die bremische Bevölkerung durchzustehen hatte.
Der erste Luftangriff auf Bremen erfolgte in der Nacht vom 18. zum 19. Mai 1940. Es handelte sich um einen überraschenden Angriff. Fliegeralarm wurde nicht gegeben. Englische Flugzeuge warfen 124 Spreng- und 79 Brandbomben. Getroffen wurden u.a. Häuser in der Bucht-, Bürger- und Sandstraße, das Diakonissenhaus und die Schuppen 15, 17 und 18 im Überseehafen.
Die Feuerwehrmänner hatten sich nach anstrengendem Tagesdienst bereits zur Ruhe begeben. Gegen 24 Uhr Brummen in der Luft. Kurz. darauf, es ist 00.36 Uhr, die ersten Bombenabwürfe - Alarm! Einsatzbefehl für den 1. Zug der Hauptfeuerwache - Überseehafen, Schuppen 15 und17. Auf der Fahrt zum Einsatzort weitere Bombenabwürfe. In der Nordstraße, in Höhe des Diakonissenhauses fällt eine Bombe zwischen die zweite Motorspritze und Drehleiter.
Mit knapper Not kann der Fahrer der Drehleiter das Hineinfahren in den Bombentrichter auf der Straße verhindern und sein Fahrzeug zum Stehen bringen. Als die Löschfahrzeuge bei Schuppen 15 und 17 .eintreffen, stehen sie in hellen Flammen. Während die Löschmaßnahmen eingeleitet werden, fallen weitere Brand- und Sprengbomben, ein Bombensplitter saust zwischen den Beinen eines Maschinisten in die Pumpe und verletzt den Feuerwehrmann am linken Bein. Nach der Entwarnung um 03.20 Uhr hatte Bremen 16 Tote, 3 Schwer- und 52 Leichtverletzte zu beklagen.