Die Personalstärke der Berufsfeuerwehr betrug zu diesem Zeitpunkt (Oktober 1870): 2 Offiziere, 7 Oberfeuerleute, 87 Feuerleute und 1 Schreiber, zusammen 97 Personen.
An Feuerwehrfahrzeugen waren vorhanden:3 große Handspritzen, 5 Wasserwagen und 1 Mannschaftswagen. Dazu kam als erste Reserve (ausgerüstet, aber nicht bespannt) 1 Mannschaftswagen und 1 Gerätewagen, als zweite Reserve ausgerüstet 42 Handspritzen und Anhänger, 1 Prahmspritze, 8 Schlauchwagen und 2 Exercierspritzen.
Die junge Berufsfeuerwehr kam im Gründungsjahr bei 139 Bränden in der Stadt zum Einsatz. Bremen hatte damals 80779 Einwohner. Die erforderliche Personalstärke von 109 Mann konnte erst im Jahre 1871 erreicht werden.
Im April dieses Jahres erließ der Senat im Einvernehmen mit der Bremischen Bürgerschaft die Verordnung für die Lagerung und Aufbewahrung explosiver, feuergefährlicher oder leichtentzündlicher Stoffe und Produkte.
Die großen Entfernungen von der Hauptfeuerwache in die Neustadt mit ihren vielen Packhäusern und Fabriken sowie die Erkenntnisse aus dem letzten großen Brandunglück machten den Neubau einer weiteren Feuerwache dringend erforderlich. Doch bevor noch der Neubau der Feuerwache 2 bezogen werden konnte, wurde die Neustadt fast genau 1 Jahr nach der Gründung der Berufsfeuerwehr am 13. / 14. Mai 1871 wieder von einem Großbrand an der Grünenstraße, Häschenstraße und Am Deich betroffen. Es brannten die fünf Komitzkyschen Packhäuser ab.
Dieses Brandunglück hatte allen Sachverständigen einschließlich der Bremischen Bürgerschaft vor Augen geführt, wie notwendig der weitere Ausbau der Berufsfeuerwehr und der im Vorjahr geforderten Löschwasserversorgung war. Auch wurden Vorschriften für die "Verhütung von Feuersgefahr in Packhäusern" gefordert. Diese Vorschriften wurden im Jahre 1872 am 3. Mai vom Senat erlassen.
Heinrich Specht schrieb in der Bremer Nachrichten vom 1. November 1914 in dem Aufsatz "Wenns vor 100 Jahren brannte“ unter anderem:
Im Jahre 1898 konnte ein kleines Wachgebäude im Holz- und Fabrikenhafen als Dienstraum bezogen werden. Dieses Wachgebäude wurde zur Feuerwache 5. Sie war mit einem Oberfeuermann und drei Feuerleuten besetzt, von denen immer einer von abends 7 Uhr bis morgens 7 Uhr einen festgelegten Kontrollgang machen musste. Bei Alarm fuhr die Besatzung der Wache mit einem zweirädrigen Schlauchwagen zur Brandstelle und gab aus einem in der Nähe befindlichen Überflurhydranten Wasser. Der dicht bei der Wache liegende Spritzendampfer, der mit vier Mann besetzt war, wurde zur Unterstützung bis zum Eintreffen des Zuges der Hauptfeuerwache mit eingesetzt. Die Fahrzeit von der Hauptfeuerwache bis zu diesem Hafen betrug damals zwölf Minuten.
In der Organisation der Feuerwehr ist die Vergrößerung und Verstärkung der Feuerwache 3 im Jahre 1899 besonders herauszustellen. Die Wache rückte von nun ab mit dem normalen "Bremer Löschzug" (Gasspritze, Dampfspritze und Leiter) aus. In der Wache selbst wurden die ersten Gleitstangen vom 1. Obergeschoß in die Wagenhalle eingebaut Die Alarmzeit verkürzte sich am Tage auf 15 bis 20 Sekunden und bei Nacht auf 30 bis 35 Sekunden.
Am 21. März 1899 wurden in der Versammlung des Senats die ersten Anstellungs-Bedingungen für die Feuermänner und Oberfeuermänner der Bremer Feuerwehr erlassen:
... "Jeder Eintretende hatte ein Haftgeld von 30 Mark zu zahlen, das in 10 Theilen zu 3, Mark von dem Gehalt der ersten 10 Monate· einbehalten werden kann und bei der Sparkasse belegt Wird. Verlässt der Angestellte den Dienst ordnungsmäßig. so wird ihm, bzw. im Falle seines Todes den Hinterbliebenen, das Geld nebst aufgelaufenen Zinsen herausgezahlt. Verlässt er den Dienst rechtswidrig, oder wird er auf Grund der Dienst-Strafordnung mit Kündigung oder sofort entlassen, so verfällt das Geld nebst Zinsen zu Gunsten der Unterstützungskasse der Feuerwehr …"
Da bis dahin bestehende Offizierskorps wurde um einen Brandmeister vermehrt: Am 1. Oktober 1899 wurde der Ingenieur Max Baur eingestellt. Die Sollstärke der Feuerwehr Bremen betrug am 31. März 1900: 4 Offiziere, 1 Feldwebel, 1 Zahlmeister, 1 Obermaschinist. 1 Telegraphen-Mechaniker, 1 Telegraphenaufseher, 19 Oberfeuerleute, 8 Gefreite, 1 Oberfahrer und 116 Feuerleute, Fahrer, Telegraphisten und Boten. insgesamt 153 Mann. Die Stadt hatte 1900 bereits 163.418 Einwohner. Die Grundfläche betrug jetzt 2567 Hektar. Ende 1900 kam auf 16,8 ha und 1068 Einwohner 1 Mann der Feuerwehr.
Die Wasserversorgung der Stadt wurde weiter ausgebaut, so dass sich 1900 in der Stadt 187 Überflurhydranten und 1441 Unterflurhydranten befanden. Die Einrichtung der 1890 eingeführte.
Sanitätswachen und des Krankentransportdienstes hatte sich in zehnjähriger Tätigkeit gut bewährt. Dabei wurden die Sanitätswachen insgesamt 12.180 mal in Anspruch genommen. Die drei im Dienst befindlichen Krankentransportwagen rückten 9750 maI aus und legten hierbei 62251,9 Kilometer zurück. In Anbetracht dessen, dass die Krankentransportwagen mit einem Pferd bespannt waren, darf man wohl mit Recht behaupten, dass die damaligen Krankentransporteure enorme Leistungen vollbracht haben. Auch die soziale Versorgung der Feuerwehrmänner machte weitere Fortschritte. So erhielt jeder Feuerwehrmann sein eigenes Bettzeug und auf den neuen Feuerwachen sein eigenes Bett. Er brauchte nun nicht mehr die Bettstelle und die Matratzen mit einem anderen Feuerwehrmann zu wechseln. Leider konnte diese Regelung wegen Raummangels nicht auf allen Feuerwachen eingeführt werden: Erst musste eine Vergrößerung der alten Wachen erfolgen. Übrigens hieß es schon damals: Ein Feuerwehrmann schläft trotz der Betten auf Wache nicht - er ruht nur.
Das Schlauchmaterial der Feuerwehr Bremen hatte am 1. April 1900 schon eine Länge von 13385 Metern. Die bereits 1890 eingeführten Storzschen Schlauchkupplungen haben sich sehr gut bewährt, dass sie noch in der heutigen Zeit verwendet werden.
Die Sollstärke der Berufsfeuerwehr betrug zu diesem Zeitpunkt (Oktober 1870); 2 Offiziere, 7 Oberfeuerleute, 87 Feuerleute und 1 Schreiber, zusammen 97 Personen.
An Feuerwehrfahrzeugen waren vorhanden: 3 große Handspritzen, 5 Wasserwagen und 1 Mannschaftswagen. Dazu kam als erste Reserve (ausgerüstet, aber nicht bespannt) 1 Mannschaftswagen und 1 Gerätewagen, als zweite Reserve ausgerüstet 42 Handspritzen und Anhänger, 1 Prahmspritze, 8 Schlauchwagen und 2 Exercierspritzen.
Die junge Berufsfeuerwehr kam im Gründungsjahr bei 139 Bränden in der Stadt zum Einsatz. Bremen hatte damals 80779 Einwohner.
Die erforderliche Personalstärke von 109 Mann konnte erst im Jahre 1871 erreicht werden.
Im April dieses Jahres erließ der Senat im Einvernehmen mit der Bremischen Bürgerschaft die Verordnung für die Lagerung und Aufbewahrung explosiver, feuergefährlicher oder leichtentzündlicher Stoffe und Produkte.
Die großen Entfernungen von der Hauptfeuerwache in die Neustadt mit ihren vielen Packhäusern und Fabriken sowie die Erkenntnisse aus dem letzten großen Brandunglück machten den Neubau einer weiteren Feuerwache dringend erforderlich.
Doch bevor noch der Neubau der Feuerwache 2 bezogen werden konnte, wurde die Neustadt fast genau 1 Jahr nach der Gründung der Berufsfeuerwehr am 13. / 14. Mai 1871 wieder von einem Großbrand an der Grünenstraße, Häschenstraße und Am Deich betroffen. Es brannten die fünf Komitzkyschen Packhäuser ab.
Dieses Brandunglück hatte allen Sachverständigen einschließlich der Bremischen Bürgerschaft vor Augen geführt, wie notwendig der weitere Ausbau der Berufsfeuerwehr und der im Vorjahr geforderten Löschwasserversorgung war. Auch wurden Vorschriften für die "Verhütung von Feuersgefahr in Packhäusern" gefordert. Diese Vorschriften wurden im Jahre 1872 am 3. Mai vom Senat erlassen.
Heinr. Specht schrieb in der Bremer Nachrichten vom 1. November 1914 in dem Aufsatz "Wenns vor 100 Jahren brannte“ unter anderem:
Im Jahre 1898 konnte ein kleines Wachgebäude im Holz- und Fabrikenhafen als ,Dienstraum bezogen werden. Dieses Wachgebäude wurde zur Feuerwache 5. Sie war mit einem Oberfeuermann und drei Feuerleuten besetzt, von denen immer einer von abends 7 Uhr bis morgens 7 Uhr einen festgelegten Kontrollgang machen musste. Bei Alarm fuhr die Besatzung der Wache mit einem zweirädrigen Schlauchwagen zur Brandstelle und gab aus einem in der Nähe befindlichen Überflurhydranten Wasser. Der dicht bei der Wache liegende Spritzendampfer, der mit vier Mann besetzt war, wurde zur Unterstützung bis zum Eintreffen des Zuges der Hauptfeuerwache mit eingesetzt. Die Fahrzeit von der Hauptfeuerwache bis zu diesem Hafen betrug damals zwölf Minuten.
In der Organisation der Feuerwehr ist die Vergrößerung und Verstärkung der Feuerwache 3 im Jahre 1899 besonders herauszustellen. Die Wache rückte von nun ab mit dem normalen "Bremer Löschzug" (Gasspritze, Dampfspritze und Leiter) aus. In der Wache selbst wurden die ersten Gleitstangen vom 1. Obergeschoß in die Wagenhalle eingebaut Die Alarmzeit verkürzte sich am Tage auf 15 bis 20 Sekunden und bei Nacht auf 30 bis 35 Sekunden.
Am 21. März 1899 wurden in der Versammlung des Senats die ersten Anstellungs-Bedingungen für die Feuermänner und Oberfeuermänner der Bremer Feuerwehr erlassen:
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... "Jeder Eintretende hatte ein Haftgeld von 30 Mark zu zahlen, das in 10 Theilen zu 3, Mark von dem Gehalt der ersten 10 Monate· einbehalten werden kann und bei der Sparkasse belegt Wird. Verlässt der Angestellte den Dienst ordnungsmäßig. so wird ihm, bzw. im Falle seines Todes den Hinterbliebenen, das Geld nebst aufgelaufenen Zinsen herausgezahlt. Verlässt er den Dienst rechtswidrig, oder wird er auf Grund der Dienst-Strafordnung mit Kündigung oder sofort entlassen, so verfällt das Geld nebst Zinsen zu Gunsten der Unterstützungskasse der Feuerwehr …"
Da bis dahin bestehende Offizierskorps wurde um einen Brandmeister vermehrt: Am 1. Oktober 1899 wurde der Ingenieur Max Baur eingestellt. Die Sollstärke der Feuerwehr Bremen betrug am 31. März 1900: 4 Offiziere, 1 Feldwebel, 1 Zahlmeister, 1 Obermaschinist. 1 Telegraphen-Mechaniker, 1 Telegraphenaufseher, 19 Oberfeuerleute, 8 Gefreite, 1 Oberfahrer und 116 Feuerleute, Fahrer, Telegraphisten und Boten. insgesamt 153 Mann. Die Stadt hatte 1900 bereits 163.418 Einwohner. Die Grundfläche betrug jetzt 2567 Hektar. Ende 1900 kam auf 16,8 ha und 1068 Einwohner 1 Mann der Feuerwehr.
Die Wasserversorgung der Stadt wurde weiter ausgebaut, so dass sich 1900 in der Stadt 187 Überflurhydranten und 1441 Unterflurhydranten befanden. Die Einrichtung der 1890 eingeführten
Sanitätswachen und des Krankentransportdienstes hatte sieh in zehnjähriger Tätigkeit gut bewährt. Dabei wurden die Sanitätswachen insgesamt 12.180 mal in Anspruch genommen. Die drei im Dienst befindlichen Krankentransportwagen rückten 9750 maI aus und legten hierbei 62251,9 Kilometer zurück. In Anbetracht dessen, dass die Krankentransportwagen mit einem Pferd bespannt waren. darf man wohl mit Recht behaupten, dass die damaligen Krankentransporteure enorme Leistungen vollbracht haben. Auch die soziale Versorgung der Feuerwehrmänner machte weitere Fortschritte. So erhielt jeder Feuerwehrmann sein eigenes Bettzeug und auf den neuen Feuerwachen sein eigenes Bett. Er brauchte nun nicht mehr die Bettstelle und die Matratzen mit einem anderen Feuerwehrmann zu wechseln. Leider konnte diese Regelung wegen Raummangels nicht auf allen Feuerwachen eingeführt werden: Erst musste eine Vergrößerung der alten Wachen erfolgen. Übrigens hieß es schon damals: Ein Feuerwehrmann schläft trotz der Betten auf Wache nicht - er ruht nur.
Das Schlauchmaterial der Feuerwehr Bremen hatte am 1. April 1900 schoneine Länge von 13385 Metern. Die bereits 1890 eingeführten Storzschen Schlauchkupplungen haben sich sehr gut bewährt, dass sie noch in der heutigen Zeit verwendet werden.
Die Verlegung der Feuerwache 2 von der Westerstraße in den Neubau am Hohentor war so weit fortgeschritten, dass die Wache dort am 1. Oktober 1902 In Dienst genommen werden konnte.
Die von Branddirektor Dittmann immer wieder ausgesprochene Warnung, dass keine Verbindungstüren zwischen den Packhäusern geduldet werden dürften, selbst wenn sie feuersicher konstruiert seien, fand Ihre Bestätigung. Bei dem Brand der zwei Packhäuser Am Deich 43/44 am 29. Juli 1901. Der hier entstandene Schaden belief sich auf die stattliche Summe von 2.282.300 Mark. Die Entstehungsursache wurde nie ermittelt. Da aber - wie in dem Bericht ausgeführt wurde - bis 1 Uhr mittags in beide Packhäusern gearbeitet worden war konnte nur vorsätzliche Brandstiftung oder grobe Fahrlässigkeit das Feuer veranlasst haben.
"Selbst unter Branddirektor Schumanns Wirksamkeit schien das Volk mit dessen Einrichtung noch nicht ganz zufrieden zu sein, was am deutlichsten in dem vom Volksmunde gesungenen "Spottliede" zum Ausdruck kommt! "Schumann, Schumann! datt Füer fangt wedder an. Lett de Peere rennen, lind datt Füer brennen, Schumann, Schumann ! datt Füer fangt wedder an."
Die Feuerwache 2 an der Westerstraße 99 (bezogen am 1. Juli 1871), wurde mit 2 großen Handspritzen, 1 Wasserwagen., 1 Brandmeister, (Wachvorsteher) 3 Oberfeuerleuten, 11 Feuerleuten, 1 Telegraphist, 3 Fahrern und 6 Pferden besetzt. Die Feuerwehr wurde jedoch personalmäßig zunächst nicht verstärkt. Erst am 16. Juni 1874 wurde Brandmeister Stude eingestellt und mit der Führung dieser Feuerwache beauftragt.
Die Feuerwehr hatte die Stärke von 101 Mann erreicht. Das Personal setzte sich wie folgt zusammen: 3Offiziere. 1 Feldwebel, 9 Oberfeuerleute, 87 Feuerleute; Fahrer und 1 Schreiber. Das Reserve -Löschcorps verminderte sich auf 112 und im Jahre 1880 auf 102 Mann.
Der Bau der ganzen Wasserleitung, der nach den Entwürfen und unter der Leitung des Oberbaurats Berg in den Jahren 1870 - 1873 erfolgte, kostete etwa 3045000 Mark. Das Rohrnetz war teils als Rundlaufsystem, teils als Verästlungssystem angelegt. Der damalige Branddirektor hatte Gelegenheit, bei der Konstruktion und Anlage der Hydranten einen für die Feuerwehr vorteilhaften Einfluss auszuüben. Als die Wasserleitung im Jahre 1873 schließlich fertig war, waren 577 Hydranten vorhanden.
Brandmeister Brüllow verließ am 30. September 1875 die Bremer Feuerwehrund übernahm die Kölner Feuerwehr als Branddirektor. Branddirektor Schumann wurde am 31. März 1879. in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger als Branddirektor am 1. April 1879 Brandmeister Stude. Durch die Ausweitung der östlichen Vorstadt wurde der Bau einer dritten Feuerwache, erforderlich. Sie konnte am 1. Oktober 1882 in der Bernhardstraße 12 bezogen werden. Die Besetzung dieser Feuerwache 3 erfolgte durch dienstfreies Personal der anderen Feuerwachen. Das Personal wurde für diesen zusätzlichen Dienst besonders entlohnt.
Am 1. Oktober 1882 wurde auch das bis dahin bestehende Reserve-Löschcorps aufgelöst. Sämtliche Geräte übernahm die Berufsfeuerwehr.
Als besonderes Ereignis: muss die große Wassersnot am 28. Dezember 1880 angeführt werden, die dem Brechen der Wümmedeiche begann und mit kurzen Unterbrechungen bis Ende März 1881 dauerte. Hierbei wurden auf Befehl der Polizeidirektion 25 Mann der freien Wache alarmiert, mit Kreuzhacken und Schaufeln ausgerüstet und zum Einsatz gebracht. Im Verlaufe der weiteren Einsätze, wurden auch Dampf- spritzen und Wasserstrahlelevatoren mit Erfolg eingesetzt
Während des 48 stündigen Wachdienstes wurden die Mannschaften ausgebildet und die Geräte instandgehalten. Zur Ausbildung der Mannschaften gehörten Exerzieren, Manövrieren, Instruktion, Freiübungen, Turnen, Dieser Dienst fand stets unter der Leitung eines Offiziers stat.
Der Gesamt-Tagesdienst wurde am Vortage vom Branddirektor festgesetzt und bei der um 8 Uhr morgens unter Aufsicht eines Offiziers stattfindenden Ablösung der Wachen vom Feldwebel bekanntgemacht.
Außer dem Dienst auf der Brandstelle wurde seit 1871 auch der Sicherheitsdienst im Stadttheater von einem Oberfeuermann und Vier Mann durchgeführt. Auf Grund der Erfahrungen beim Brand im Wiener Ringtheater wurde dieser Sicherheitsdienst im Jahre 1881 noch um zwei Mann verstärkt.
Die bei Gründung der Feuerwehr von Branddirektor Schumann eingeführte eigenartige Uniform - bestehend aus einem roten Tuch, als Bluse zu tragendem Rode mit schwarzem Klappkragen und Besatz, ferner einer roten Tuchmütze und dunkelgrauer Tuchhose - wurde abgeschafft, da sie von den Uniformen der anderen Berufsfeuerwehren erheblich abwich. Die bei den deutschen Berufsfeuerwehren bewährte dunkelblaue Uniform wurde übernommen. Auch die anfangs üblichen Lederhelme mit Kamm wurden durch Lederhelme mit gepoltertem Kopf ohne Kamm mit Deckelschraube und abnehmbarem Nackenleder ersetzt.
Das Feuermeldesystem, bestehend aus Magnetinduktionsapparaten reichte für die Sicherheit der zuverlässigen Alarmierung bald nicht mehr aus. So wurde im Jahre i881 der Übergang zum Betrieb mi Morse-Apparaten vom Senat genehmigt.
Branddirektor Stude trat am 9. August 1887, einer Berufung als Branddirektor nach Berlin folgend, aus dem Dienst der Feuerwehr Bremen aus. Mit der Leitung der Bremer Feuerwehr wurde vorübergehend Brandmeister Marx, der am 5. Februar 1879 eingetreten war, und am 1. Januar 1888 zum Brandinspektor befördert wurde, beauftragt. Am 14. Februar 1888 wurde Branddirektor Adolf Dittmann nach Bremen berufen und mit der Leitung der Berufsfeuerwehr beauftragt. Dittmann war schon vom 1. Dezember 1875 bis zum 5. Februar 1879 in Bremen als Brandmeister tätig gewesen. Von Bremen hatte ihn sein Weg über Köln nach Breslau geführt, wo er zuletzt als Brandinspektor seinen Dienst versah.
Mit der Eröffnung des Freihafens am 15. Oktober 15S8 wurde die Feuerwache 4 errichtet. Da aber ein geeignetes Wachgebäude noch nicht vorhanden war und die Schuppen und Speicher mit Waren belegt waren, wurden aushilfsweise ein Oberfeuermann und vier Mann für den Freibezirk als Kontrollposten in einem Zimmer des Verwaltungsgebäudes untergebracht. Die Wache selbst konnte erst am 1. September 1890 mit einem Hydrantenwagen nebst Schlauchwagen und Pferd, Telegraphist und Fahrer besetzt werden.
Da auch die Bremer Wohnhäuser jetzt höher und mit entsprechender Ausladung gebaut wurden, war es der Feuerwehr nicht mehr möglich, mit den bisher üblichen Hakenleitern im Notfalle von außen die obersten Geschosse zu erreichen. Hier konnte nur eine mechanische Leiter beim Einsatz wirkungsvolle Dienste leisten. Die Beschaffung einer solchen Leiter war also dringend notwendig geworden.
Es sollte allerdings vermieden werden, vom Staate die Mittel dafür zu erbitten. Der Branddirektor wandte sich an die 44 in Bremen ansässigen größeren Feuerversicherungs-Gesellschaften mit der Bitte um einen Beitrag für eine solche Leiter. Aber nur 1600 Mark wurden von sieben Gesellschaften gezeichnet. 22 Gesellschaften lehnten ab. 15 hielten es nicht einmal der Mühe wert, zu antworten. Weil eine geeignete Leiter nicht unter 3500 Mark zu haben war, wurden in Anerkennung der Notwendigkeit der Beschaffung vom Staate 2000 Mark bewilligt. Eine 23 Meter lange Leiter konnte bei August Hönig in Köln bestellt werden und wurde in wenigen Wochen geliefert.
Als wichtigste Neuerung des Jahres 1889 muss die von Branddirektor Dittmann konstruierte Kohlensäure-Druckspritze erwähnt werden.
Die Feuerwehr wurde wieder einmal um drei Oberfeuerleute und sechs Feuerleute verstärkt Die Gesamtstärke betrug von 1890 an 190 Mann. Am 1. Oktober 1894 wurde die Feuerwehr noch um zwei weitere Feuerleute ergänzt; so dass die Gesamtstärke 111 Mann einschließlich der Offiziere betrug.
Zu einem Feuer rückte die Feuerwehr am 24. September 1894 nach dem Neuenlande aus, Dort brannten sieben kleine Wohnhäuser. Es wurde neben der Spritze der Gemeinde mit vier Strahlrohren Wasser gegeben und erfolgreich Hilfe geleistet.
Die Stadt Bremen hatte Ende des Jahres 1894 etwa 138 000 Einwohner. Die Grundfläche betrug zu dieser Zeit 2567 Hektar. Darauf standen 1945 Gebäude. 16268 Häuser waren bewohnt, 3185 unbewohnt Damit die Feuerwehr auch den ständig steigenden Anforderungen im Freihafen gerecht werden konnte, wurde am 25. März 1895 ein Dampfspritzenschiff, das mit einer großen Dampfspritze ausgerüstet war in den Dienst gestellt. Es hatte seinen Liegeplatz im Freihafen und war mit allen vier Fellerwachen telegraphisch verbunden.
Auf Grund von Vorbedingungen, die Branddirektor Dittmann im Jahre 1889 gestellt hatte, waren bereits ab 1. September 1890 die gut verteilt liegenden Feuerwachen zusätzlich als Sanitätswachen eingerichtet worden. Das Personal war fünf Monate lang von Dr. med. Hack ausgebildet worden. Ein Krankentransportdienst wurde eingerichtet. Als oberster Grundsatz wurde die Regel aufgestellt,
dass die Hilfe jederzeit und unentgeltlich zu leisten sei. Und niemals Leichen oder Personen mit ansteckenden Krankheiten befördert werden durften. Zur Ersteinrichtung der vier Sanitätswachen waren 2698,71 Mark erforderlich.