Bremen, als Stadt an der Weser und als Hafenstadt, verfügt über eine Vielzahl an Gewässern. 1982 wurde eine Wasserrettungsstaffel aufgestellt um bei Wasserunfällen qualifizierte Hilfe leisten zu können. Das Aufgabengebiet umfasst die Rettung und Bergung von Personen sowie technische Hilfeleistungen zur Abwehr von Gefahren aus Gewässern (z.B. Bergung versunkener PKW, Abdichtung kleinerer Schiffsleckagen etc.). Die Wasserrettungsstaffel besteht aus insgesamt ca. 30 Rettungsschwimmern und -tauchern, die, aufgeteilt in drei Dienstschichten, aus dem Lösch- und Hilfeleistungsdienst heraus die Aufgaben der Wasserrettung im gesamten Bremer Stadtgebiet wahrnehmen.
Als Fahrzeug steht dafür ein Gerätewagen-Wasserrettung (GW-W) mit Rettungsboot zur Verfügung.
Die meisten Rettungseinsätze finden als sogenannte Oberflächenrettung statt. Hier schwimmen die speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Rettungsschwimmer der Wasserrettungsstaffel der FEUERWEHR BREMEN Personen, die sich in einem Gewässer in Not befinden, an und bringen diese in Sicherheit. Das gilt auch für die Eisrettung.
Da die meisten Gewässer im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr Bremen über besondere Gefahren wie Strömungen, Wasserbauwerke, Schiffsverkehr etc. verfügen, müssen die Rettungsschwimmer über eine besondere Ausbildung und Ausrüstung verfügen. Dazu kommt noch der Umstand, dass die Gewässer Bremens viele Monate im Jahr so kalt sind, dass ein Rettungsschwimmer über eine besondere persönliche Kälteschutzausrüstung verfügen muss.
Die Wasserrettungsstaffel der Feuerwehr Bremen ist zum Feuerwehrtauchen befähigt. Kommt die Wasserrettungsstaffel im Rahmen eines Taucheinsatzes zum Einsatz, so muss die versunkene Person zunächst ausfindig gemacht werden. Dies gestaltet sich meistens schwierig, da hiesige Gewässer nicht selten eine Sicht von weniger als ein bis zwei Metern zulassen. Aus diesem Grund wird der eingesetzte Feuerwehrtaucher mit einer Leine verbunden. Diese wird Signalleine genannt und hat eine Länge von 80 Metern. Sie dient der Verständigung des Tauchers mit dem an Land stehenden Signalmann. Dieser führt mittels vereinbarter Leinenzugzeichen den Taucher systematisch über das Zielgebiet.
Die Tauchausrüstung besteht aus einem Zweiflaschengerät mit 6 Liter Druckgasbehältern (Druck 300 bar) der Firma Aqualung. Versorgt wird der Taucher mit Atemluft über eine Vollgesichtsmaske (Panorama Nova Dive der Firma Dräger), an die ein Lungenautomat angesteckt ist. Maske und Lungenautomat sitzen somit fest und sicher am Taucher und können unter den schwierigen Arbeitsbedingungen nicht vom Gesicht rutschen.
Gegen den Kälteeinfluss wirkt im Sommer ein Nasstauchanzug und im Winter ein Trockentauchanzug. Des Weiteren gehören zur Ausrüstung des Tauchers Rettungs- und Tariermittel, Schutzhandschuhe, Bleigurt, Flossen usw.
Notwendig für diese Aufgaben sind sind eine hohe körperliche und geistige Fitness, eine Rettungsschwimmerausbildung, die Qualifikation als Rettungsassistent sowie eine Ausbildung zum Feuerwehrtaucher. Kenntnisse über die Absicherung von Einsatzstellen auf Gewässern, das Führen von Booten sowie ein Management bei Tauchunfällen sind ebenfalls erforderlich.
Wenn ein Feuerwehrbeamter die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher erfüllt, kann er sich bei der Berufsfeuerwehr Bremen zum Feuerwehrtaucher bewerben. Nach der Bewerbung erfolgt ein praktischer Eignungstest. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem:
Die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher dauert drei Monate. Im ersten Monat wird dem Auszubildenden überwiegend der theoretische Teil vermittelt. Gesetzliche, physikalische und medizinische Grundlagen sind nur ein Teil der theoretischen Ausbildung. Auch der sichere Umgang mit dem Tauchgerät selbst kommt hierbei nicht zu kurz.
Jeder Taucher sollte einen genauen Überblick über die Gewässer haben, die in seinem Ausrückebereich liegen. Deshalb werden in den zwei letzten Monaten die einzelnen Gewässer in Bremen angefahren. Dort werden dann Tätigkeiten wie
unterwasser geübt, trainiert und letztlich abgeprüft.