Das Staatsziel Umweltschutz, der Schutz der natürlichen Grundlagen des Lebens durch den Staat, wurde im Jahr 1994 im Grundgesetz verankert (Artikel 20a GG). Zum Bewahren unserer Umwelt existieren eine Vielzahl von Gesetzen, die dem Menschen seine Umwelt sichern sollen und es ihm ermöglichen, ein gesundes sowie menschenwürdiges Dasein zu führen. Umweltschutz generell bezeichnet den Schutz der Flora und Fauna vor störenden Einflüssen durch Verschmutzungen, Lärm, den Klimawandel sowie den Schutz vor ionisierender Strahlung und elektromagnetischen Feldern, um nur einige Beispiele anzuführen. Durch die fortschreitende Entwicklung der Technik und den steigenden Bedarf an Verbrauchs- und Industriegütern sind chemische Stoffe, sowie deren Zwischen- und Endprodukte aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Die hierfür benötigten Einzelkomponenten bzw. deren Zubereitungen (Gemische, Gemenge, Lösungen) enthalten oder sind häufig chemische Stoffe, von denen aufgrund ihrer Natur, ihrer physikalischen oder chemischen Eigenschaften oder ihres Zustandes Gefahren für das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren ausgehen und die eine Gefahr für Sachwerte und die Pflanzenwelt darstellen. Diese Stoffe können unter anderem toxische, ätzende, radioaktive oder ansteckungsgefährliche Eigenschaften besitzen. Es kann sich aber auch um explosive bzw. entzündbare Stoffe handeln.
Kommt es im Bereich der Herstellung, Lagerung (Umschlag) bzw. beim Transport (Straße, Schiene, Wasser, Luft) zu ungewollten oder unkontrollierten Stoffaustritten, ist es der gesetzliche Auftrag der Feuerwehr, Menschen und Tiere zu retten, Sachwerte zu schützen und eine weitere Ausbreitung in die Umwelt zu verhindern. Dies wird einmal durch vorbeugende Maßnahmen wie z.B. die Beratung von Betrieben, ferner durch die enge Zusammenarbeit mit den am Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden erreicht. Die erforderlichen abwehrenden Maßnahmen (akute Gefährdung) werden durch den Umweltschutzzug der Feuerwehr Bremen durchgeführt.
Der Umweltschutzzug besteht aus fünf Fahrzeugen von denen drei auf der Feuer- und Rettungswache 5 stationiert sind. Im Einzelnen handelt es sich um ein Einsatzleitfahrzeug, ein Wechselladerfahrzeug, welches mit einem kombinierten Umweltschutz-/Strahlenschutzcontainer ausrückt und einem HLF. Je nach Einsatzort wird der Umweltschutzzug durch ein HLF der nächstgelegenen Wache und beide Gerätewagen Umweltschutz der FRW 4 und 6 vervollständigt. Die Aufgaben des Zuges bzw. einzelner Fahrzeuge reichen vom Beseitigen kleinerer Ölspuren über das Abdichten, Auffangen und Sicherstellen leckgeschlagener Chemikaliengebinde bis zur Bekämpfung biologischer, chemischer oder atomarer Gefahren größeren Ausmaßes. Weiterhin sind auf der FRW 5 noch zwei Abrollbehälter für die Bekämpfung von Einsatzlagen wie „Öl auf Wasser“ stationiert, die mit jeweils 200m schwimmfähiger Ölbarriere bestückt sind. Außerdem ist noch der „Abrollbehälter Nachschub“ für den Umweltschutzeinsatz auf der FRW 5 untergebracht. Auf diesem werden zusätzliche Verbrauchsmaterialien, wie bspw. Bindemittel, Bergefässer und Folien, vorgehalten.
Die Aufgaben des Zuges bzw. einzelner Fahrzeuge reichen vom Beseitigen kleinerer Ölspuren über das Abdichten, Auffangen, Umpumpen und Sicherstellen größerer havarierter Chemikaliengebinde bis hin zur messtechnischen Erfassung von speziellen Schadstoffen.
Zur Sicherstellung aufgenommener Gefahrstoffe stehen der Feuerwehr Bremen zwei speziell für diesen Zweck ausgestaltete Gefahrgutplätze im Hafengebiet zur Verfügung.
Sollte es zu Einsätzen größeren Ausmaßes im Bereich Umweltschutz kommen, steht speziell geschultes Personal und Einsatzgerät bei den Freiwilligen Feuerwehren Blumenthal und Neustadt zur Verfügung. Die beiden Freiwilligen Feuerwehren können z.B. bei ausgedehnten Messeinsätzen mit insgesamt drei ABC-Erkundern die Ausbreitung und Konzentration freigewordener Gefahrstoffe schnell und sicher detektieren. Weiterhin sind beide Freiwilligen Feuerwehren fester Bestandteil des Dekonkonzeptes der Feuerwehr Bremen und ausgebildet am Einsatzgerät für Meldebilder wie Gewässerverunreinigung.