Die Feuerwehr Bremen wird im Jahr zu rund 3.000 technischen Hilfeleistungen gerufen. Das Gebiet der technischen Hilfeleistung umfasst ein breites Spektrum. Für Hilfeleistungen kleineren Umfangs sind alle Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF) mit entsprechendem Gerät ausgestattet. Die Einsatzgrenzen der HLF können bei technischen Hilfeleistungen allerdings schnell erreicht sein. Um größere Leistungsbereiche abzudecken, werden bei der Feuerwehr Bremen spezielle Einsatzmittel vorgehalten. Hierzu zählen die auf der Feuer- und Rettungswache 1 sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Huchting vorgehaltenen Rüsteinheiten. Die Rüsteinheit der Berufsfeuerwehr besteht aus einem Feuerwehrkran (Liebherr-Mobil-Kran LTM 107-4.2) sowie einem Rüstwagen (MAN-TGA 18.410 Ziegler). Auf Grund der geographischen Form Bremens ist ein identischer Rüstwagen auf der Feuer- und Rettungswache 6 stationiert.
Bei der FF Huchting gehören als Einsatzmittel ein Löschgruppenfahrzeug-Katastrophenschutz (LF-KatS) sowie ein weiterer Rüstwagen zur Facheinheit. Letzterer ist auf einem 14 Tonnen Allrad-Fahrgestell IVECO 144 E 30 W mit permanenten Allradantrieb und Einzelbereifung aufgebaut.
Die Rüsteinheiten der Feuerwehr Bremen kommen überall dort zum Einsatz, wo schweres technisches Gerät an den Einsatzstellen gebraucht wird. Hierzu zählen Unfälle im Straßenverkehr, Bahn- bzw. Straßenbahnunglücke usw. Das an Einsatzstellen ggf. erforderliche schwere Gerät kann durch den Abrollbehälter Bau und Technik, der auf der Feuer- und Rettungswache 6 stationiert ist, sowie durch einen Abrollbehälter mit Rüsthölzern von der Feuer- und Rettungswache 5 ergänzt werden.
Es ist Dienstag, der 1. Juni 2021: Erstmals wird die Freiwillige Feuerwehr Bremen-Huchting offiziell als Rüsteinheit zu einem schweren Lkw-Unfall alarmiert. Seit Ende März 2021 steht bei der FF im Bremer Süden nicht mehr nur ein Rüstwagen als Einsatzmittel, sondern ist auch offiziell als Rüsteinheit – in Kombination mit dem Löschgruppenfahrzeug-Katastrophenschutz (LF-KatS) – eingestuft worden. Personalstärke: 1/7/8.
Der Ausrückbereich für die Sonderaufgabe umfasst das gesamte Stadtgebiet. Zum Einsatzauftrag gehören technische Rettungen jeglicher Art: unter anderem bei Maschinenunfällen, eingestürzten Bauten und Gebäuden sowie bei Verkehrsunfällen. Die Huchtinger rücken gemeinsam mit der Rüsteinheit der Feuer- und Rettungswache 1 aus, dienen aber auch als Redundanz für diese. Beim Ausfall des Feuerwehrkranes, ist dieser dann im Einsatzfall durch Heranziehung eines Kranes eines gewerblichen Anbieters zu ersetzen. Außerdem wird die FF 43 bei entsprechenden Einsatzstichworten gleichzeitig mit der Rüsteinheit der BF alarmiert.
Zum Einsatz kommen die Freiwilligen zudem als Reserve für die neue Fachgruppe Elektrizität der FF Strom sowie bei kleineren Versorgungsstellen für Strom und Licht.
Wehrintern ergaben sich durch die Sonderaufgaben einige Veränderungen. "Wir mussten uns ja die Fragen stellen: Wie koordinieren wir parallellaufende Einsätze der Lösch- und der Rüsteinheit? Und wie gehen wir mit Folgeeinsätzen um?", erklärt Wehrführer Marco Gabrielli. Dafür haben die Huchtinger in der FF eine eigene Rüstgruppe installiert und auch klare Absprachen zu den Strukturen am Einsatzort getroffen.
Zur zusätzlichen Ausstattung gehören beispielsweise ein sogenanntes Stabfast-System zur Absicherung von umgekippten Pkw, eine Lkw-Sicherung, Spezialausrüstung für die Türöffnung, ein Gerätesatz Maschinenunfall sowie neue Beleuchtungsmittel.