Der Fernmeldedienst der Feuerwehr Bremen setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bremen zusammen.
Die Aufgaben umfassen:
Dafür ist ein hoher personeller Aufwand nötig.
Rund 30 Kamerad:innen aus den Freiwilligen Feuerwehren (FF) engagieren sich im Fernmeldedienst (FMD) der Feuerwehr Bremen. Die Besonderheit bei dieser Einheit ist, dass sie aus Einsatzkräften aus vielen unterschiedlichen Wehren besteht. "Für uns ist dieses System häufig von Vorteil", erklärt Marco Büttner, Leiter des Fernmeldedienstes. "So sind wir nicht von einer FF abhängig und nur noch eingeschränkt einsatzbereit, wenn diese FF bereits in einen laufenden Einsatz schon eingebunden ist." Gleichzeitig bedingt das dezentrale Mitgliederkonzept auch Herausforderungen. Der Lehesterdeicher Kamerad betont: "Wir sind so auf die Unterstützung der einzelnen Wehren angewiesen – sowohl für die Mitgliedergewinnung als auch für die Einsätze."
Rund 20 Mal werden die Ehrenamtlichen bislang im Durchschnitt pro Jahr alarmiert. Außerdem ist die Einsatzleitkomponente fester Bestandteil von jeder Fachbereitschaft für überörtliche Einsätze. Zu den Einsatzmitteln des Fernmeldedienstes gehören vor allem der bei der FF Lehesterdeich stationierte Einsatzleitwagen (ELW) 2, ein alter ELW 2 auf Mercedes Vario am Standort der FF Schönebeck sowie der bei der FF Oberneuland stationiert Gerätewagen Kommunikation (GW-Kom).
Der Personalbedarf bei Einsätzen kommt sehr auf die Lage und die Einsatzphase an. "In den ersten Stunden brauchen wir bei einem Großbrand rund 15 Leute", zeigt Büttner auf. "Es gilt, drei Funkplätze im ELW 2 zu besetzen, einen Lagekartenführer, einen Fahrzeugführer, zwei Kamerad:innen für den Bereitstellungsraum sowie vier Erkunder:innen zu stellen." Besonders intensiv seien vor allem die Aufbauphase und die erste Dokumentation der Lage.
"Bei uns können grundsätzlich alle freiwilligen Feuerwehrleute aus Bremen mitmachen – in Absprache mit ihren Wehrführungen", betont Daniel Zimmermann, stellvertretender Leiter des FMD und Mitglied der FF Osterholz. Der FMD habe zwar einige Fachexpert:innen in seinen Reihen – Büttner ist IT-Systemingenieur und Zimmermann Manager für Projekt-IT-Sicherheit –, aber technischer Hintergrund sei keine Voraussetzung zum Mitmachen. "Das ergänzt sich im Team", sagt Büttner. "Allerdings sind grundsätzliche Kenntnisse über die Feuerwehr Bremen oder auf jeden Fall die Bereitschaft, da tiefer einzusteigen, sehr gut." Immer am ersten Mittwoch im Monat treffen sich die Mitglieder des Fernmeldedienstes zu Übungen und Schulungen.
Marco Büttner engagiert sich seit dem Jahr 2007 im Fernmeldedienst. "Mich motiviert wirklich die abwechslungsreiche Feuerwehrarbeit in dieser Sondereinheit", erzählt der Lehesterdeicher. "Und auch wenn wir vielleicht etwas im Hintergrund arbeiten, können wir durch unsere Arbeit den Einsatzerfolg durchaus mitgestalten." Das Feuer im Kaufhaus Harms am Wall im Jahr 2015 nennt Büttner als besonders fordernden Einsatz. "Die örtliche Enge, die Komplexität des Ereignisses und die schwierigen Erkundungsmöglichkeiten waren eine riesige Herausforderung", erinnert sich IT-Systemingenieur.
Daniel Zimmermann ist seit 2010 aktiver Fernmelder. "Mir gefallen besonders die Einblicke in die Feuerwehrtaktik sowie die technischen und organisatorischen Komponenten", erklärt der Osterholzer. Zimmermann bleiben der Flugunfall Ende Juli 2014 im Ortsteil Huckelriede und der "doppelte Einsatz" im September 2019, als es zunächst von einem Feuer im Kino am Weserpark quasi unmittelbar weiter ging zum Brand der ehemaligen Fleischfabrik Könecke.